Communiqué: Die Mitte setzt sich für faire Strompreise ein.

Alfons Paul Kaufmann, Aarau

Die stark steigenden Strompreise verdeutlichen uns, wie stark abhängig wir von nicht beinflussbaren Faktoren sind. Deutschland hat Mitte April 2023 die letzten AKW’s vom Netz genommen, in Frankreich laufen sie noch immer auf Schmalspur. Durch den ausgebrochenen Krieg in Europa, gibt es eine akute Versorgungskrise beim Gas. Gleichzeitig steigt bei uns die Nachfrage nach Strom, unter anderem wegen Wärmepumpen und der Elektromobilität.

Würden wir möglichst viel Strom selber produzieren, hätten wir auf den Strompreis grösseren Einfluss.
 
Wir sind aber abhängig von Importen und da spielt der Markt. Bedauerlicherweise haben wir es in der Vergangenheit verpasst, die Weichen rechtzeitig zu stellen, um mehr Strom aus erneuerbaren Quellen zu produzieren. Zu viel Regulierung, zu wenig Anreize, zu billiger Importstrom. Die Strompreise waren jahrelang extrem günstig und niemand machte sich Gedanken, den Verbrauch zu senken oder in erneuerbare Energieträger zu investieren.
 
Die steigenden Strompreise sollten uns wachrütteln, endlich Anlagen zu realisieren, um Strom aus erneuerbaren Quellen im Inland zu produzieren, damit wir uns aus dieser grossen Abhängigkeit befreien können. Daher lohnt es sich für praktisch jede Hausbesitzerin und jeden Hausbesitzer in eine PV-Anlage oder in andere erneuerbare und nachhaltige Energiegewinnung zu investieren.
 
Dies ist eine lohnende Investition in die Zukunft. Die Schweiz muss erneuerbare Energien politisch fördern, wenn sie die Zielwerte der Energiestrategie 2050 erreichen will.
 
Die Mitte hat grosses Verständnis für die Probleme von einzelnen Bürgerinnen und Bürgern aufgrund der zusätzlichen Kosten. Wir sind aber überzeugt, dass ein kurzfristiger staatlicher Interventionismus sehr aufwendig, nicht nachhaltig und langfristig eher kontraproduktiv ist.
 
Der Staat kann nicht alle Probleme lösen. Er kann aber die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen, damit die Bevölkerung mehr Einfluss auf die Strompreise nehmen kann.
 
Was wir aber sehr wohl in Frage stellen, sind die hohen Gewinne der Elektrizitätsunternehmungen. Die Verwaltungsräte der Energieunternehmungen sind in der Pflicht, keine übermässigen Gewinne zu erwirtschaften bei gleichzeitig steigenden Strompreisen.
  
Wichtig für die Mitte Aargau ist bei all diesen Herausforderungen, dass der Staat, die Regierung und wir als Parlament bei solchen Themen rechtzeitig informieren und Zusammenhänge transparent aufzeigen, damit sich unsere Bevölkerung nicht verschaukelt fühlt.
 
Denn für viele Bürgerinnen und Bürger des Kantons Aargau ist es unerklärlich, warum ausgerechnet der Energiekanton Aargau am zweitmeisten für den Strom bezahlt.

Alfons Paul Kaufmann, Wallbach, Fraktionspräsident